Costa Rica – Ein Traum für Naturliebhaber und Sportbegeisterte


Anfang 2017 durfte ich einen Monat lang als Backpacker durch Costa Rica reisen. Was ich auf dieser Reise alles erlebt habe möchte ich in verschiedenen kleinen Artikeln hier im online Magazin mit dir teilen, in der Hoffnung dass auch du eines Tages die Gelegenheit hast dieses wundervolle Land voller Artenvielfalt und Abenteuer zu bereisen!

In diesem Artikel möchte ich dir einen ersten Eindruck von Costa Rica im Allgemeinen verschaffen. Das sind die Themen:

Costa Rica das Land und seine Menschen

Die Wirtschaft dieses kleinen Landes floriert hauptsächlich wegen dem Turismus, der Landwirtschaft (Export von Früchten), der Herstellung von Medikamenten und dem Export von IT-Lösungen.

Die Landessprache ist Spanisch, wie in allen lateinamerikanischen Ländern wird hier beim Siezen kein ‚vosotros‘ genutzt sondern ‚ustedes‘. Gleichaltrige Einheimische haben mich gesiezt! Mir wurde erklärt das das ‚tú‘ (Du) auschließlich für die engsten Freunde verwendet wird. Selbst Vater und Mutter werden in der Höflichkeitsform angesprochen.

Nicht nur höflich sind die Costa Ricaner sondern auch unglaublich lebensfroh! An allen Ecken hört man wie sie sich ‚Pura Vida‘ (pures Leben) zurufen. Das wird sowohl zur Begrüßung, zur Verabschiedung, beim Anstoßen und auch einfach mal zwischendurch verwendet.

Das Wetter und die beste Reisezeit

Für mich persönlich macht es am meisten Sinn im europäischen Winter zu verreisen, man kann nicht nur dem kalten Wetter entfliehen sondern auch noch zusätzlich seinen Vitamin-D-Speicher füllen. In unserem Winter herrscht Trockenzeit in Costa Rica, was heißt das Flüße und Wasserfälle weniger Wasser führen und es prinzipiell trocken bleibt. Das gilt aber nicht für alle Regionen, als ich an der Karibikküste war erlebte ich ein paar Tage tropischen wasserfallartigen Regen.

Trockenzeit: Dezember bis April
Regenzeit: Mai bis November

Sicherheit

Mir persönlich ist nichts passiert aber ich habe etliche Geschichten von Überfällen gehört. Deshalb habe ich mich an gewisse Regeln gehalten, auch diese können dich nicht komplett schützen, aber du fühlst dich zumindest etwas sicherer. Das sind meine Vorsichtsmaßnahmen gewesen:

  • Meide gefährliche Gegenden (dunkle Gassen, einsame Viertel usw.)
  • Gehe nicht wild campen. Bezahle lieber einen geschützten Campingplatz
  • Sei vor Einbruch der Dunkelheit im Hotel oder nimm dir ein Taxi für den Rückweg
  • Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur bei Tageslicht
  • Beachte bei deinen Unternehmungen, dass die Sonne hier schon recht früh unter geht
    (meist schon um 18:00 Uhr)

Notrufnummer 911

Das Essen in Costa Rica

Die Ticos – wie sich die Einheimischen Costa Ricaner selbst nennen – sagen gerne über ihre Küche es gäbe den ganzen Tag, Rice and Beans and Beans with Rice zu essen, damit haben sie nicht ganz unrecht aber natürlich hat dieses tropische Land noch mehr kulinarische Köstlichkeiten als nur Reis und Bohnen zu bieten. Platanos fritos zum Beispiel, das sind frittierte Kochbananen die sowohl zum Frühstück als auch zu jeder anderen Gelegenheit gegessen werden. Die Guabana ist ein grünes Gemüse, das sehr wässrig ist und wenig Eigengeschmack aufweißt, dennoch macht sich seine saftige Konsistenz sehr gut in Gemüsepfannen. Dazu reicht man gerne eine Salsa namens Pico de Gallo – übersetzt Hahnenschnabel – eine Soße aus gehackten Zwiebeln, Tomate, Chili und Limettensaft, manchmal wird diese noch mit Avocado und frischem Koriander verfeinert. Vieles in Costa Rica hat mich an die Küche in Mexiko erinnert, auch hier gibt es Tortillafladen aus Maismehl.

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Für Fans von exotischen Früchten gibt es natürlich die üblichen Verdächtigen: Reife Mangos, Ananas, Bananen, Kokosnüsse, Melonen, Papayas und Avocados so weit das Auge reicht! Aber auch Früchte die ich als Europäer nur selten sehe oder nie zuvor zu Gesicht bekommen habe wachsen hier an den Bäumen: Jackfruit, Rambutan, Maracuja, Sternfrucht, Rote Mombinpflaume, Granatapfel und viele, viele mehr! Lass dich nicht von Farbe oder Konsistenz abhalten etwas Neues zu probieren, wenn die Ticos es essen, wird es dir wahrscheinlich auch nicht schaden 😉

Schlangenfrucht

Costa Rica ist ein Land in dem Kaffeebohnen angebaut werden, deswegen bekommt man Kaffee auch an jeder Ecke in unterschiedlichen Qualitäten angeboten. Da ich selbst eher weniger Kaffee trinke, habe ich gerne Horchata getrunken, dass ist ein kaltes Getränk aus Mandel- oder Reismilch, mit Rohrzucker, Zimt und zerstoßenen Erdnüssen gewürzt.

Kürbissuppe mit Pesto-Avocado-Tomate-Sandwich im Restaurant Lifehouse in der Stadt La Fortuna

Ich hatte erst Angst als Veganerin in Costa Rica in Restaurants nicht auf meine Kosten zu kommen aber ich irrte. Die Ticos sind flexibel, gehen auf dich ein und in den bekannten Turistenorten sprießen die pflanzenbasierten Restaurants nur so aus dem Boden 🙂

Flora und Fauna Costa Ricas

Wie der Name schon sagt hat Costa Rica eine reiche Küste, dieses kleine Land Mittelamerikas wird von zwei Ozeanen begrenzt: Im Westen vom Pazifischen Ozean im Osten von der Karibik. Wegen seiner Lage zwischen zwei Kontinentalplatten die sich aneinderreiben, entstanden hier zahlreiche Vulkane die es lohnt zu besichtigen: Vulkan Poás, Irazú, Turrialba, Rincón de la Vieja und Arenal.

Ich persönliche besuchte das Gebiet um den aktiven Vulkan Arenal (letzter Ausbruch 1967) und bestieg den Cerro Chato – ein seit tausenden von Jahren inaktiver kleineren Vulkan neben dem Arenal. Nach einem circa 5-stündigem mittelschweren Aufstieg kann man dort in einem Vulkanseekratersee baden.

Sogar bis an den Strand hat es das Vulkangestein in Form von feinpulvrigen Sand geschafft!

Nicht nur die einzigartige Landschaft sondern auch die Vielfalt an wilden Tieren lockt die Menschen nach Costa Rica. Ich zählte nicht weniger als 32 Nationalparks! Die Auswahl ist groß und die Entscheidung welchen man besuchen möchte nur schwer zu treffen. Meine Wahl fiel auf Cahuita an der Karibikküste und Manuel Antonio am Pazifischen Ozean.

Profitipp: Nimm dir ein Fernglas mit und sei still um die Tiere nicht zu verschrecken! Falls du nichts verpassen möchtest buche einen professionellen Führer – der hat ein Auge für gut getarnte Dschungelbewohner.

Costa Rica – hier kommen Sportler und Abenteuer auf ihre Kosten!

Tauchen in glasklaren Gewässern, wandern in wolkenverhangenen Urwäldern, abseilen von Wasserfällen, klettern, rafting, ziplining, oder reiten – Costa Rica hält eine reiche Auswahl an Ausflügen für Abenteurer und Naturbegeisterte bereit. Mit sechs Männern im Boot beim Rafting im Rio Pacuare hatte ich einen Heidenspass. Die Stromschnellen haben uns ein paar mal ordentlich durchgewirbelt bevor wir uns im ruhigen Teil des Flußes aus dem Boot begaben und einfach treiben ließen. Zum Snorcheln gibt es einige schöne Orte, wie zum Beispiel den Nationalpark Manuel Antonio. Aber auch ruhigere Familienausflüge sind möglich, wie die Besichtigung einer Kakaoplantage.

Colones, Dollar und das Preisniveau

Costa Rica ist alles andere als günstig. Fast immer und überall kannst du mit Dollar bezahlen. Das ist zwar praktisch aber leider liegen die Preise für Lebensmittel und Ausflüge auch auf einem amerikanischem Standard. Bezahlst du in Dollar bekommst du dein Rückgeld in Colones, der Landeswährung. Im Bus ist es von Vorteil Colones dabei zu haben, am Besten in Münzen, bei großen Scheinen können die Busfahrer schon mal Probleme haben rauszugeben. Viele Restaurants, Supermärkte und Ausflugs-Anbieter akzeptieren Kreditkartenzahlung. An den Bankautomaten muss man für jeden Auszahlungsvorgang eine festgelegte Gebühr bezahlen, deswegen lohnt es sich eher gleich einen großen Betrag abzuheben als viele kleine.

Übernachtungsmöglichkeiten

Wer günstig übernachten möchte geht in Hostels. Manchmal gibt es schon für neun Dollar einen Schlafplatz im Schlafsaal, manche Hostels bieten auch einen geschützen Zeltplatz oder eine Hängematte an. Auf meiner einmonatigen Reise durch Costa Rica habe ich viele Geschichten von Wildcampern gehört die mit Macheten oder Feuerschusswaffen bedroht und ausgeraubt worden sind, für mich war eine Investition in einen sicheren Schlafplatz sehr wichtig.

In der Nähe von Nationalparks und anderen Turistenattraktionen ist es schwieriger günstige Hotels zu finden. Manchmal lohnt es sich dann in einer Ortschaft weiter draußen zu schlafen und den öffentlichen Bus zum nächsten Sightseeing-Point zu nehmen. Um den Nationalpark in Manuel Antonio zu besuchen, buchte ich ein schönes Hostel in Quepos. Von dort aus nimmt man den Bus, der alle fünfzehn Minuten zum Nationalpark fährt.

Transport

Da Costa Rica ein kleines Land ist, bekommst du hier die Möglichkeit in kurzer Zeit die verschiedensten Landschaften und Klimazonen in einem Urlaub zu erleben. Du kannst durch den Cloud Forest in Monteverde wandern, Vulkane besteigen, an karibischen Stränden verweilen oder dich durch den Urwald kämpfen. Mit den öffentlichen Buslinien, Fähren und Booten kommst du eigentlich zu jeder bekannten Ortschaft. Worauf du dich einstellen musst sind lange Fahrtzeiten, mehrmaliges Umsteigen und das Fehlen von Klimaanlagen. Wenn du dein Ticket zu spät kaufst kann es sein, dass du nur noch einen Stehplatz angeboten bekommst. Das tolle am Busfahren ist natürlich, der Preisvorteil gegenüber der Miete eines Autos, du bist allerdings auch weniger flexibel was den Zeitpunkt der Abreise und die Zwischenstopps angeht.

Die sogenannten shared shuttles bringen dich in einem klimatisierten Kleinbus an den gewünschten Ort und kosten circa zwischen 40 – 60 Dollar pro Person. Eine gute Möglichkeit um von einem zum anderen Ort zu kommen, ist es auch sich einen Ausflug zu buchen. Ich war gerade in Puerto Viejo und wollte nach Arenal, das Shuttle hätte mich 60 Dollar gekostet. Große Ausflugsanbieter fahren mehrere Städte ab und bringen dich nach dem Ausflug auch gerne in eine andere Ortschaft. Also habe ich die Raftingtour für 85 Dollar gebucht und wurde an der Karibik abgeholt zum Ausflug gebracht und danach ging es für mich weiter ins Landesinnere nach Arenal.

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Sandra Strixner

ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.