Wie lebt eigentlich ein Buddhist?


Da ich immer wieder auf der Suche nach Praktiken bin die mein Leben bereichern, habe ich 2015 begonnen Yoga zu praktizieren und bin seitdem begeistert davon. Fängt man einmal an, sich mit den Religionen Indiens auseinanderzusetzen, kommt man am Buddhismus nicht vorbei. Als völliger Anfänger in diesem Gebiet suchte ich ein Buch, welches die Essenz dieser Lebensweise kurz und knapp erklärt. Meinen wunderbaren Fund möchte ich heute mit dir teilen. In Der kleine Alltags-Buddhist* beschreibt die Autorin Maren Schneider die Wurzeln des Buddhismus und wie man mit dem achtfachen Pfad den Weg Buddhas beschreiten kann.

Ich möchte dir ein paar kurze Einblicke in jeden der acht Punkten geben. So kannst du besser für dich herausfinden, ob sich der Kauf des Buches lohnt.

1. Rechte Erkenntnis

Anstatt unser Leid zu vermehren sollten wir üben damit besser umzugehen. Wir können lernen unsere Situation richtig einzuschätzen, manchmal ist nur ein Perspektivwechsel nötig, manchmal auch lebensverändernde Maßnahmen um wieder in Balance zu kommen. Dazu müssen wir bereit sein uns die Zeit zu nehmen unser Leben zu analysieren und das ganz nüchtern und ehrlich. Die eigene Wahrnehmung spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Frage an dich:
Nimmst du dir bereits genügend Zeit zu reflektieren? Du könntest zum Beispiel einmal die Woche einen Termin mit dir selbst einrichten, bei dem du dich fragst, was lief gut und was lief schlecht? Wo kannst du stolz auf dich sein? Wofür kannst du dankbar sein? Mit dieser Achtsamkeitsübung, wirst du wahrscheinlich auch Klarheit darüber finden, wo die kleinen Stellschrauben sind die du anziehen kannst, damit die nächste Woche vielleicht besser für dich läuft.

Achtung:
Sprich bei der Reflektion immer positiv und liebevoll mit dir selbst, gehe nicht zu hart mit dir ins Gericht. Es geht bei dieser Übung nicht um eine totale Selbstoptimierung, sondern einfach darum, dass du den Überblick über dein Leben nicht verlierst und als Schöpfer deines Lebens am Ball bleibst. Optimierung aus Selbstliebe, nicht aus Selbsthass.

2. Rechte Gesinnung

Es geht hier um das Wissen von Vergänglichkeit und Karma, Entsagung und Gelassenheit. Wenn du lernst loszulassen, gelangt Schlechtes aus deinem Leben heraus und Gutes findet seinen Platz darin. Hier zeigt sich dir ein Weg aus den täglichen Dramen heraus. Wenn man versteht, dass alles ist im Fluss ist und somit vergänglich, begreift man die schönen Momente zu genießen und die schlechten Phasen besser durchzustehen. Wenn du dich gerade in einer Situation befindest, in der alles Dunkel erscheint, möchte ich ein Bild für dich aufzeichnen: Selbst wenn Wolken am Himmel sind, selbst wenn es regnet und stürmt, die Sonne scheint immer noch, sie scheint hinter den Wolken,  sie ist momentan nicht sichtbar aber immer noch da! Das bedeutet, dass dieser Sturm, dieser Regen auch irgendwann vorbeiziehen wird und die Sonne wieder für dich sichtbar scheinen wird.

3. Rechte Rede

Worte können Freude sowie Leid bei uns und unserem Gegenüber erzeugen. Im Grunde erklärt dieses Zitat alles:



Mögen deine Worte passend und mäßig sein, klar und angenehm, in leisem und ruhigem Tonfall gesprochen, und mögen sie weder Hass noch Begierde zum Ausdruck bringen.

Shantideva

Die Frage ist nicht nur, wie sprichst du mit anderen, sondern auch: Wie sprichst du mit dir selbst? Wie hört sich die Stimme in deinem Kopf an? Ist es eine freundschaftliche, liebevolle Stimme oder eher eine feindliche Stimme, die super streng und kritisch ist? Ich denke wir alle erkennen den inneren Kritiker, den wir wahrscheinlich niemals ganz wegbekommen werden, doch wir können den Kritiker trainieren und ihm frech antworten wenn er dir mal wieder so richtig eine verpasst hat. Ja, ich rufe dich hier zu Selbstgesprächen auf, ich glaube nämlich das ist der einzige Weg um deinen inneren Kritiker zu erziehen.

4. Rechte Handlung

Denken und Handeln sind fest miteinander verbunden. Wir sollen weder uns selbst noch anderen mit unseren Taten Leid zufügen. Das gilt für alle Lebewesen, auch für die kleine Ameise die dich vielleicht gerade beim Autofahren nervt. Das nächste Mal entscheidest du dich vielleicht dazu, sie nicht zu zerquetschen, sondern rechts ranzufahren und sie wieder in ihr natürliches Habitat zurück zu bringen. Verstärke die heilsamen Taten in deinem Leben und gewinne dadurch an Liebe, Mitgefühl und Großzügigkeit. Du kannst beispielsweise anderen Menschen Schutz, Pflege, Bildung, Essen oder Entlastung zukommen lassen. Ich denke da z.B. an einen Menschen der krank ist, dem könntest du Essen vorbei bringen oder einer Mutter die im Stress ist anbieten auf ihre Kinder aufzupassen. Mit der rechten Handlung entwickelst du deine innere Stärke weiter und wirst zu einem Glücksbringer für deine Mitmenschen.

5. Rechter Lebenserwerb

Auch im Berufsleben gilt es anderen keinen Schaden zuzufügen. Im Buddhismus gibt es sogenannte heilsame Berufe und unheilsame. Unheilsam ist beispielsweise der Handel mit Waffen, Lebewesen, Fleisch, Fisch sowie Drogen und Gift. Auch Wettspiele und Glückspiele sind unheilsam. Heilsame Berufe sind beispielsweise: Arzt, Altenpfleger, Apotheker, Sanitäter, Ausbilder, Lehrer, Kindergärtner, Förster, Polizeibeamter und alle anderen Berufe, bei denen wir unseren Planeten schützen und unsere Mitmenschen unterstützen. Wenn es dein Beruf vielleicht nicht ganz in die Sparte heilsam geschafft hat, kannst du dich auch ehrenamtlich in deiner Freizeit engagieren oder dir überlegen wie wichtig ist dir das Thema rechter Lebenserwerb, möchtest du vielleicht sogar deinen Lebensweg dahingehend verändern, dass dein Beruf in Zukunft zum Wohle der gesamten Menschheit beiträgt.

6. Rechte Anstrengung

Dir werden immer wieder Situationen begegenen in denen es dir schwer fallen wird nach den buddhistischen Weisungen zu leben. Dennoch kannst du immer wieder mit Ausdauer und Selbstkontrolle auf den Weg Buddhas zurück gelangen. Nimm Störgefühle wie Zorn, Hass, Wut, Begierde und Ablehnung wahr. Lasse sie nicht ausufern, sondern lerne sie zu beruhigen.

7. Rechte Achtsamkeit

Kennst du das auch? Immer wieder schweifen deine Gedanken in die Vergangenheit oder in die Zukunft ab, dabei findet das Leben nur im Hier und Jetzt statt. Natürlich ist es unmöglich jeden Moment achtsam zu verbringen. Versuche beim nächsten Mal, wenn du dich beim sinnlosen Grübeln ertappst, dich selbst wieder in die Achtsamkeit zurückzuführen. Im Buch gibt es dazu einige Übungsaufgaben die dir dabei helfen werden die Achtsamkeit im Alltag zu erhöhen.

8. Rechte Sammlung

Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind wir nicht multitaskingfähig, versuchen wir dennoch viele Dinge gleichzeitig zu erledigen und unsere Aufmerksamkeit in mehrere Teile zu splitten, werden wir schnell feststellen, dass wir uns auf gar nichts mehr richtig konzentrieren können. In diesem Kapitel geht es darum, den Alltag achtsam und bewusst zu gestalten und den Geist auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Autorin gibt Meditationsbeispiele, die dir bei der Umsetzung helfen werden. Wenn dich die Lehre Buddhas näher interessiert, kann ich dir nur empfehlen mit dem Alltags-Buddhisten zu starten. Das Schöne: Für deine Studien im Buddhismus, musst du weder die Religion wechseln noch Kirchensteuer zahlen.

Unterschätze niemals die kleine gute Tat indem du glaubst, sie würde nicht viel helfen. Denn Wassertropfen können einer nach dem anderen im Laufe der Zeit selbst einen grossen Topf anfüllen.

Patrul Rinpoche
Willst du auch wissen wie ein Buddhist seinen Alltag gestaltet? Dann ist das hier dein Wegbegleiter!

Die Fähigkeit, im Frieden mit anderen Menschen und mit der Welt zu leben, hängt sehr weitgehend von der Fähigkeit ab, im Frieden mit sich selbst zu leben.

Thich Nhat Hanh

Viel Spaß beim Entdecken deiner neuen Spiritualität!


Sandra Strixner

ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.


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